Eine Kameraschiene ist in einer spezifischen Landschaft installiert. Zwei Personen sitzen an einem Ende der Schienenkonstruktion an einem Tisch im Gespräch miteinander. Eine Kamera ist auf die zwei Personen gerichtet; sie ist auf einem motorisierten Wagen installiert, der langsam und kontinuierlich auf der Schiene vor und zurück fährt.
Am Schienenende, das am weitesten von den Personen entfernt ist, wird man hauptsächlich die Umgebung sehen, die Schienenkonstruktion selbst und an ihrem Ende, eher klein, die Sprechenden. Das Mikrophon der Kamera kann aus dieser Entfernung das Gespräch nicht registrieren, aber die Geräusche der Umgebung werden aufgenommen. Während die Kamera sich langsam vorwärts bewegt, nähern sich die zwei Personen, am nahen Ende der Schiene wird man dann ihre Hände und einen Teil der Tisches sehen. Erst im letzten Drittel des Schienenwegs kann das Mikrophon das Gesprächs registrieren.
Der Dialog kann bis zu sechs Stunden dauern. Er ist nicht als öffentliche Performance gedacht. Der Dialog selbst ist ein Suchprozess.
Die zwei Personen beschreiben sich ihre Arbeitsprozesse, unterschiedliche Perspektiven und unterschiedliche Welten werden betrachtet. Sie entscheiden wann das Gespräch beendet ist.
Zur Präsentation wird die Schienenkonstruktion in einem Ausstellungsraum installiert. Ein Projektor ist nun auf dem motorisierten Wagen montiert. Durch die Bewegung auf der Schiene verändert sich die Grösse des projizierten Bildes je nach Abstand des Projektors zur einer Wand. Der Projektor wird seine Fahrt am entgegengesetzten Ende der Schiene wie die Kamera beginnen: die Landschaft wird als kleines scharfes Bild, wie eine Postkarte zu sehen sein. Der Projektor bewegt sich von der Wand fort und das Bild wird langsam grösser und zugleich unschärfer. Parallel zum Verlust der Bildschärfe wird das Gespräch hörbar.
Geplant ist ein wachsendes Archiv von Dialogen zwischen unterschiedlichsten Personen.
1. Dialog > Bruna Esposito / Penelope Wehrli, September ’06, Pescara Italy.